Ein Gedanke ist harmlos, bis wir ihn glauben. Es sind nicht unsere Gedanken, aber unser Festhalten an unseren Gedanken, die Leiden verursachen. An einem Gedanken festzuhalten, bedeutet zu glauben, dass er wahr ist, ohne ihn zu überprüfen.
Byron Katie

Als Rechtsanwältin erlebe ich es oft, dass der juristische Weg nicht zu innerem Frieden und zur Zufriedenheit führt. Das liegt daran, dass nicht jeder Lebenssachverhalt juristisch steuerbar ist. Dies gilt z.B. für Situationen am Arbeitsplatz („Mein Chef sollte meine Leistung anerkennen“) oder auch für familiäre Beziehungen („Mein Partner sollte meine Bedürfnisse respektieren“).
Zum Einen bestehen diese Probleme auf emotionaler Ebene und entziehen sich einer juristischen Bewertung. Zum Anderen gibt es selten eine objektive Wahrheit. In einem Konflikt glaubt jeder im Recht zu sein.
Mit der von der Amerikanerin Byron Katie entwickelten Methode The Work erforschen wir unsere Urteile und Glaubenssätze auf ihren Wahrheitsgehalt und überprüfen, ob es die einzig mögliche Wahrheit ist. Die Umkehrung ihrer Urteile und Glaubenssätze ist vielleicht genauso wahr oder sogar viel stimmiger.
Im Beispiel am Arbeitsplatz würde eine mögliche Umkehrung lauten: „Ich sollte die Leistung meines Chefs anerkennen.“ Eine andere Umkehrung ist „Ich sollte mir Ankennung für meine Leistung geben“.
Wenn wir andere Wahrheiten zulassen verändert sich nicht nur unsere Perspektive sondern auch die Konfliktsituation.

Alles im Leben und auch jeder Konflikt hat einen Sinn, den es zu erkennen gilt.  Meistens spiegeln sich im Außen unsere eigenen Gefühle und Verhaltensmuster wider.  Wenn wir dies erkennen, können wir die Zügel wieder selbst in die Hand nehmen, statt in der Opferrolle zu verharren.

Wir können nur uns selbst nicht aber die anderen ändern.